Fassadenwettbewerb Stadt Mannheim 1992
Die Stadt Mannheim würdigt hiermit die Teilnahme an dem Fassadenwettbewerb «Mannheim farbiger» 1992 – KÄFERTALER STRASSE 162.
Mit der Renovierung Ihres Gebäudes habe Sie nicht nur Wesentliches zur Verschönerung unserer Stadt beigetragen, sondern auch mitgeholfen, die Lebensumwelt ihrer Bürger angenehmer zu gestalten
Gerhard Widder
Oberbürgermeister
Mannheim, 27.11.1992
BDA Auszeichnung guter Bauten 2005
Projekt Alte Brauerei 162
Architekt Schmucker + PartnerPlanungsgesellschaft mbH
Bauherr Jürgen Herrmann
Der Umbau und die Sanierung dieses Industriedenkmals hat zum Erhalt eines markanten, die Identität des Stadtteils Käfertal prägenden Stadtbausteins geführt und großzügige funktionelle Geschossflächen für Büros, Gewerbe und Hörsäle geschaffen.
Das über 120 Jahre alte und mehr als 4000 m² große Backsteingebäude der ehemaligen Badischen Brauerei zeichnet sich durch einen sensitiven Dialog zwischen denkmalgerechter Sanierung von Gebäudehülle und -Innerem auf der einen Seite und selbstbewußten, gleichwohl sparsamen und deutlich unserer Zeit entsprechenden architektonischen Eingriffen aus. Der vertikale, 4 Geschosse umfassende Gebäudeschnitt im Bereich der Eingangshalle macht dies ebenso beispielhaft deutlich wie die sorgfältige Detailierung der Fluchttreppenhäuser.
In hohem Maße mitgetragen vom Engagement des Bauherren ist hier ein robustes,qualitätvolles Beispiel für die Konversion ehemaliger Industriegebäude entstanden, ein Vorbild für das Bauen im Bestand.
Beispielhaftes Bauen – 2007
Architektenkammer Baden Württemberg
Auszeichnung für Beispielhaftes Bauen
Mannheim 2001 – 2007
Architektur/Stadtplanung
Andreas Schmucker SCHMUCKER und PARTNER planungsgesellschaft mbH Mannheim
Innenarchitektur: BB-Promotion, Stephan Oettinger, Mannheim Landschaftsarchitekt: Michael Palm, Weinheim
Bauherrschaft
Jürgen Herrmann, Mannheim
Fertigstellung
2005
Begründung der Jury
Ein rundum gelungenes Beispiel der Sanierung und Umnutzung eines Industriedenkmals. Besonders gelungen ist die selbstbewusste Akzentsetzung im Inneren durch neue Bauteile und moderne Materialien, die in reizvoller und spannungsvoller Verbindung zur historischen Architektur zueinander gefügt sind. Die neu gestalteten Arbeitsbereiche charakterisieren den Ort in seiner Funktion als kreatives Zentrum. Durch die Sanierung der Fassade wurde dem Gebäude auch nach Außen Qualität zurückgegeben - und damit auch städtebaulich eine Aufwertung erreicht. Insgesamt ein beispielhaftes Projekt für die kreative Zusammenarbeit zwischen engagiertem Bauherrn, einfühlsamen Architekten und Denkmalschützern.
Objektbeschreibung
Vom Schmutz der Jahre und mehreren Farbschichten befreit, erscheinen die Klinker- und Sandsteinfassaden des Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen, ehemaligen Mälzereigebäudes in altem Glanz. Die Ausbildung der neuen, filigran gesprossten Fenster erfolgte möglichst nahe am historischen Vorbild. Im Laufe der Zeit entstandene Fehlstellen im Fassadenbild wurden bewusst erhalten und zeichnen sich als Zeitspuren am Gebäude ab.
Neu hinzugefügte Elemente im Innen- und Außenbereich setzen sich durch Material und Formensprache bewusst vom Vorhandenen ab und bilden ein spannungsvolles Miteinander mit dem historischen Bestand. Im Inneren wurde eine über vier Stockwerke reichende neue Einganshalle geschaffen, von wo die einzelnen Büroetagen über Galerien barrierefrei erschlossen werden.
Bei den mit hohem technischem Standard ausgestatteten Seminar- und Büroräumen der Universität Heidelberg im Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, bleibt das historische Innentragwerk aus Kappendecken, gusseisernen Stützen und Trägern weiterhin sichtbar und erlebbar.
Im wieder aufgebauten Dachgeschoss sind neue Büroflächen mit Ausstattung von höchster Qualität entstanden, die durch ein filigranes Oberlicht im Kernbereich zusätzlich belichtet werden. Die in den wieder freigelegten Kuppelräumen des Turmgeschosses entstandenen Besprechungsräume werden über ehemalige Schornsteinöffnungen belichtet.
Die neuen Dachflächen sind begrünt. Eine Dachterrasse lädt zum Verweilen ein und eröffnet Blicke über die Stadt. Die Unterseite des Dachüberstands bietet hofseitig 60 Brutstätten für Mauersegler.
Text aus: www.akbw.de/baukultur/beispielhaftes-bauen/.../alte-brauerei
Stadt Mannheim Umweltpreis – 2015
PROJEKTKURZBESCHREIBUNG AUS DER BEWERBUNG
- Bei der Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Mälzereigebäudes der Badischen Brauerei AG wurden circa 800 m² Dachfläche begrünt.
- Dabei wurde der Vorteil genutzt, dass begrünte Dächer mit Substrat und Bepflanzung die Dichtungsbahnen vor der Sonnenstrahlung und somit vor Versprödung schützen.
- In die historische Gebäudehülle wurde eine moderne Haustechnik eingebaut, bei der schon bei der Planung an eine zukunftsfähige, betriebswirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Lösung gedacht wurde.
- Das nicht verdunstete Niederschlagswasser wird vom Dach über zwölf Tanks mit je 1.500 Litern und ein Fördersystem der Nutzung im Gebäude zugeführt.
- Das vom Dach gesammelte Regenwasser wird so für die Toilettenspülung im gesamten Gebäude genutzt.
- Die Grünanlagen um das Objekt werden gleichfalls mit Regenwasser aus dem Sammelsystem bewässert. Nur bei anhaltender Trockenheit wird aus dem Stadtnetz Wasser entnommen.
AUS DER jURYBEWERTUNG
Die Jury vergibt für die zukunftsfähige Lösung und freiwillige Umsetzung einer umfassenden Regenwassernutzung im denkmalgeschützten Gebäude und auf den umgebenden Grünanlagen den 1. Preis. Regenwasser wird in diesem Projekt nicht nur für den Erhalt der Dachbegrünung und Bewässerung, sondern auch innovativ als Brauchwasser im Sanitärbereich genutzt.
Zitat: Mannheim Umweltpreis 2015: Broschüre als PDF
www.mannheim.de/de/service-bieten/umwelt/umweltpreis/umweltpreis-2015
BDA HugoHäring – Auszeichnung 2023
Hugo-Häring-Auszeichnung Mannheim 2023 –
Würdigung
Aus meisterhafter Hand ist es dem Architekturbüro Schmucker und Partner wieder gelungen, ein Ensemble aus dem Jahr 1880 in ein Industriedenkmal zu verwandeln. Neben den erwarteten präzisen Details im Inneren der Gebäude, die vor Klarheit strotzen und keine Hinterfragung erlauben, ließen sich hier die schmuckerschen Baumeister von den wechselhaften Bestandsfassaden der einzelnen Gebäudeabschnitte verleiten. Spielerisch wurden die notdürftig reparierten Kriegsschäden der Dachlandschaften behoben. Neu gestaltete Gesimse krönen die Fassaden und verwandeln die einstige badische Brauerei in eine Collage, die die erlebten Ereignisse bis in die Gegenwart lesbar erzählt. Neue Eingänge, Treppenhäuser, Hörsaal und Büroetagen kreieren, durch Ihre Formstärke, Großzügigkeit und Materialität, aus der alten Brauerei Palazzi und aus neu geschaffenen Wohnräumen Lebensräume. Der introvertierte Innenhof hat durch seine leichte Modellierung nicht nur die Zugänge barrierefrei gestaltet, sondern ist zu einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität geworden, der das Ensemble zu einem identitätsbezogenen Stadtquartier prägen könnte. Auch hier werden wir über die Vergangenheit in die Zukunft geschickt. Wenn im Nachbarhof die Lkws beladen werden, sind in der Ferne noch die Hufe der Brauereipferde und die rollenden Fuhrwerke der Vergangenheit zu hören.
www.bda-bund.de/awards/alte-brauerei-sanierung-und-umnutzung-eines-industriedenkmals/
Stadtbild Mannheim – 2023
URKUNDE
Der Verein Stadtbild Mannheim ehrt mit dem Denkmalpreis 2023
Herrn Jürgen Herrmann
für die Wiederherstellung der ab 1883 errichteten Gebäude der Badischen Brauerei Käfertalerstr. 162, 68167 Mannheim.
Die bis 1917 als Brauerei, dann als Zigarettenfabrik und für die verschiedensten gewerblichen Betriebe genutzten Gebäude wurden in vorbildlicher Weise erhalten, genutzt und in vielen Bauabschnitten saniert. Damit wurde der ursprüngliche Gesamteindruck an einer städtebaulich markanten Stelle des Stadtteils Wohlgelegen wieder hergestellt.
Durch das über Jahrzehnte andauernde Engagement von Herrn Herrmann blieb der Stadt Mannheim ein herausragendes und weithin sichtbares Industriedenkmal erhalten und das Stadtbild von Mannheim erhielt wieder eine positive Prägung.
Mannheim, den 20. Oktover 2023
www.stadtbild-mannheim.de/preis-denkmalpflege/2023-alte-brauerei
Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024
STADTMANNHEIM2
DER OBERBÜRGERMEISTER
Herrn
Jürgen Herrmann
Röntgenstr. 7
68167 Mannheim
18. Juli 2024
Sehr geehrter Herr Herrmann,
zu Ihrer Auszeichnung mit einer Anerkennung beim Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg in der Kategorie „Mischnutzung” gratuliere ich Ihnen und Ihrem Planungsteam von Schmucker und Partner persönlich sowie im Namen des Gemeinderats und der Verwaltung unserer Stadt sehr herzlich.
Mit viel Mut und Herzblut ist es Ihnen nicht nur gelungen, die Alte Brauerei als Industriedenkmal an stadtbildprägender Stelle zu erhalten und auf sehr authentische Weise zu sanieren. Die Umwidmung zu einem mischgenutzten Komplex für Gewerbe und Wohnen ist überdies beispielgebend für bedarfsorientiertes Bauen im Bestand und im Einklang von Denkmalschutz sowie zeitgemäßer Architektursprache.
Ich freue mich sehr, dass Ihr Projekt nach der Ehrung mit dem Preis für Denkmalpflege durch den Verein Stadtbild Mannheim im vergangenen Jahr nun auch auf Landesebene die verdiente Würdigung erfahren hat. Für die Zukunft und die weitere Entwicklung der Alten Brauerei wünsche ich Ihnen alles Gute und weiterhin eine glückliche Hand.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Specht
www.baukultur-bw.de/initiativ/staatspreis-baukultur-bw-2024/anerkennungen/alte-brauerei-in-mannheim/